Meta & The Cornerstones - Hira

meta hira kleinBehind the Vorschusslorbeeren.

Selten wurde ein Reggae-Album und dessen Interpret bereits vor Erscheinen derartig gelobt wie "Hira" von Meta & The Cornerstones. National Geographic denkt, Meta ist die Zukunft des Reggae. Produzent Shane Brown behauptet, das Album ist eines, das in die Geschichte eingehen wird und der akademische Rasta-Erklärer Werner Zips aus Wien attestiert "Hira", Zeugnis der allumfassenden Liebe auf unserem Planeten zu sein.

Hinter diesem Meer an Schmalz steckt der Gedanke aller Lobhudelnden, mit dem Senegalesen Meta Dia betritt womöglich ein neuer Bob Marley die große Bühne. Natürlich traut sich niemand, ihm die riesigen Schuhe vor die Tür zu stellen, doch durch alles, was über Meta & The Cornerstones zu lesen ist, geistert unsichtbar der Übervater.

Das ist nicht überraschend, denn das inzwischen dritte Album von Meta & The Cornerstones tut erst gar nicht so, als sei irgend etwas anderes als der Roots Reggae die Inspiration für das Werk. Die Band hört sich oft verdammt nach den Wailers an und manches Mal meint man, Carly Barrett sei wieder aus der Kiste gestiegen, um für Meta zu trommeln. Auch seinen afrikanischen Wurzeln zollt Metas Sound Tribut und so lässt sich beizeiten auch Alpha Blondy nicht aus den Gedanken vertreiben.

Und zudem wirkt die ganze Chose dermaßen authentisch und anständig. Ganz so, als würde nicht das Business im Vordergrund stehen, sondern ausschließlich message, love und righteousness. Die Texte sind kompromisslos rastafarianisch, die in New York beheimatete Band ist vorbildlich international und multikulturell, so beispielsweise besetzt mit der Japanerin Aya Kato und damit den besten Tasten, die eine Reggaeband jemals zu bieten hatte (siehe "Join the people"). Darüber hinaus schielt das Album offensichtlich nicht auf ordinäre Radiotauglichkeit, denn sieben der 14 Songs dauern fünf Minuten oder länger und einige Songs erlauben sich ausufernde, reggaeuntypische Intros. Dennoch besitzt "Hira" in "Zion Stereo" auch deutlichen Hitverdacht.

Kurzum: Hinter der immensen Lorbeerhecke lugt ein wirklich exquisites Reggae-Album hervor. Genießen wir es, tanzen dazu im Winter 2017 barfuß auf unserem fußbodengeheizten Parkett und schauen mal...

Erscheinung: 2017 (17.02.)
Label: Baco records
www.metaandthecornerstones.com