Unruhr hoch n

Ruhr n
Besser, als das Grinsen vermuten lässt
Jetzt ist es passiert: Ich habe mich dabei ertappt, dass ich den Claim und die Kampagne Ruhrn verteidige. Dokumentiert ist das Ganze auf ewig bei den ruhrbaronen. Wie konnte es so weit kommen? Was ist bloß mit mir passiert? Hat die jahrelange Tätigkeit als Berater schleichend meinen Geist transformiert? Bin ich meinem leicht neurotischen Drang endgültig zum Opfer gefallen, schon aus Trotz immer anderer Meinung zu sein als die Mehrheit ? Bin ich gar neoliberal? Verloren, verdammt, verflucht? Die Antwort ist: Nein, das Ganze ist einfach schlüssig, gut und richtig für die Unruhr in diesem Land. Aber warum?

Ich zitiere - vor allem mich selbst:  


  • Das Programm des Initiativkreises ist das einzige, das zumindest versucht, das Ruhrgebiet auf breiterer Ebene zu entwickeln - mit langfristiger Perspektive. In den Städten und der Politik demonstrieren die Protagonisten immer nur dann Einigkeit, wenn es darum geht, gemeinsam einen Fördertopf abzugreifen oder fremde "Eindringlinge" abzuwehren. "Zuhause" bastelt dann wieder jeder selbst an seiner kleinen Modelleisenbahn im Keller und macht "Tuuut!"
  • Wenn das Unruhrgebiet künftig eine ernsthafte Rolle im globalisierten Wettbewerb spielen will (ja, Leute, den gibt es wirklich), muss es den Wettbewerb aufnehmen. Politiker sind per definitionem nicht in der Lage, die eigene Attraktivität „ihrer" Stadt im Wettbewerb richtig zu beurteilen. Weil kein Wähler hören will, dass er in einer unattraktiven Stadt wohnt. Entweder wir schaffen hier einen aufwühlenden, sprudelnden, extrovertierten und attraktiven Lebens-, Kultur-, Arbeits- und Wohnstandort, der es zumindest mit deutschen und europäischen Metropolen aufnehmen kann, oder wir können uns demnächst mit Radevormwald messen.
  • Das Ruhrgebiet hat gegenüber der Globalisierung eine Festungshaltung aufgebaut, die jeglichen Realismus vermissen lässt. Dabei hat es seine Fähigkeit zur Integration von Fremden verloren. Denn: Auch qualifizierte, global denkende Arbeitskräfte, so genannte „high potentials", sind Menschen (keine Heuschrecken), die eine Region bereichern. MultiKulti heißt nicht nur Kaftan und Kebap, sondern auch internationales Kapital, Kreativität und Know-how. Das brauchen wir hier - ohne die anderen zu verlieren.
  • Der Initiativkreis geht den richtigen, da von der Politik unabhängigen Weg. Das ist aus der Not geboren - wie Thomas Hüser bei den ruhrbaronen richtig feststellt, denn wenn die Unternehmen des Initiativkreises Mitarbeiter suchen, konkurrieren sie mit Standorten wie New York, London, Paris, Shanghai. Aufgabe der Bürger und auch der (Kultur-)Wirtschaft ist es, parallele unabhängige Strukturen aufzubauen, die das Ruhrgebiet tatsächlich widerspiegeln. Das ist kein Aufruf zur Anarchie, sondern der Aufruf dem Beispiel des Initiativkreises zu folgen, so sehr man damit auch hadern mag. Der Weg ist richtig. Wir alle sollten diesen richtigen Weg gehen und die Herrschaften und Besitzstandwahrer in den Rathäusern und Amtsstuben einfach sitzen lassen.
  • Ruhrn klingt scheiße, ist aber in seiner Programmatik und Konsequenz vorbildlich.
  • Es lebe die TeamworkCapital.
  • Unruhrn

www.i-r.de
www.ruhrbarone.de  
www.ruhrn.de