Bandsalat #001 - 09/09

 

Monatelang nicht angerührt und jetzt kollektiv redaktionell umgeruhrt. Allerlei Tonsalat, den keiner wollte oder der unter den Stapel gerutscht war - teilweise vollkommen zu unrecht, teilweise aber auch zum Wohle aller Beohrten. Hier ist eine Sammlung der wichtigsten Zitate aus der Redaktionsdebatte. Diskutiert und begutachtet werden:

  • Zeep - People & Things
  • Hjaltalin - Sleepdrunk Seasons
  • Langstreckenläufer -Metamere-Memory
  • Kind of girl - Lonely in a modern way
  • The truth about - You win some you lose some
  • Kensington Road - A story from somewhere in between
  • Eric Bibb - Live à fip
  • Mintzkov Luna - M for means and L for love
  • Mouth - Rhizome
  • Rome- Flowers from exile
  • V. A. - Indian Reservation. Blues and more
 

Zeep - People & Things

So eine Art Strandbar-Musik, die jedem 43-jährigen Design-Spießer und seiner um Amica trauernden Freundin gefällt.
Die Stimme klingt wie Nouvelle Vague.
Oder wie die Alte vom Sarkozy.
Liebevoll gemachte Popmusik für Zuhause mit detailverliebten Arrangements (oder auch nicht)
Eigentlich finde ich es gut, aber hier will man sich natürlich keine Blöße geben.
Und wieder ein Beispiel dafür, dass die Füße von Frauen immer größer werden (MatsB - Freizeifußpfleger - zum Cover).
Song 10 knüpft an D´n´B-Traditionen von Da Lata an.
Und der Typ macht einen auf Adriano Celentano.

Hjaltalin - Sleepdrunk Seasons

MatsB und mn HÄTTEN eigentlich eine total positive Rezension geschrieben (haben sie aber nicht).
Für eine isländische Band erstaunlich nach vorne.
Klingt wie eine Mischung aus den Cardigans, Arcade Fire und natürlich Sigur Ros - eben isländisch bemüht.
Der Gesang geht gar nicht.
Hört sich an, jemand würde neben einem gut gespielten Instrument ein anderes üben.
Ganz nett, meint Morton, und das ist heutzutage schon eine Auszeichnung.
Mit Abschlussbonus-Track für Faltenrock-Tänzerinnen im Radio.

Langstreckenläufer - Metamere-Memory

"Der Teufel ist ein Eichhörnchen".
Metamere???
Kenn ich nicht, hab' ich aber schon 1000mal gehört.
Klingt so als hätte jemand Gisbert zu Knyphausen („der Familie gehört Schloss Bodelschwingh in Dortmund") eine Überdosis Ritalin gegeben.
Natürlich versuchen sie an die Hamburger Schule anzuknüpfen, wozu ein Gitarrist namens Lennart natürlich prädestiniert ist. Aber eigentlich ist die Schule schon abgebrannt (hurra hurra).
Kommt ca. 15 Jahre zu spät.

Kind of girl - Lonely in a modern way

Auch das kennen die Experten natürlich.
Pop mit 80er Flair.
Eine klasse Platte im Skip-Modus.

The truth about - You win some you lose some

Englische Juveniltexte in Ermangelung ausreichender Sprachkenntnisse.
Was nützt der Wortschatz, wenn man so spielt.
Aber Cover und Sängerin sind hübsch. Scheiß auf Sexismus.
Und deswegen meint Lady Reason, es sei das Beste, was an diesem Abend gehört wurde.
Protest aller anderen wird ins Tagungsprotokoll aufgenommen.

Kensington Road - A story from somewhere in between

Ist zwar genauso langweilig wie The truth about - die klingen aber besser, weil sie Mädels sind.
Kensington Road bestehen aus ehrlichen Riffs, etwas Bryan Adams und Bon Jovi - wohlwissend, dass dies zur Verleumdungsklage gereicht.
Musik zur Freude von Manni Breuckmann, der alten Hackfresse.
Wie schön, dass solche Altherrenmucke aus der angeblich hippen Hauptstadt kommt.
Vermutlich vom Savignyplatz.

Eric Bibb - Live à fip

Blues halt.
Authentisch. Komplett live, leider kack Promotext, blablabla.
Bestimmt eine Top-Platte für Blueslover, aber eben nur für diese.

Mintzkov Luna - M for means and L for love

Wie die erste, die die zweite ist, meint n, nur poppiger.
Ach so, das ist das Debüt, nun in Deutschland nachgeschoben. Eigentlich schrammeln die durchgehend in Achteln, aha, beim Debüt aber noch nicht.
Gute Autofahrmusik.
Haben einfach die Verzerrer im Proberaum vergessen. Zu ihrem Nachteil.

Mouth - Rhizome

Wie ein guter Korn.

Ist so eine Art Prog-Rock, oder?
Faith no more?
Stimmt nostalgisch, seufz.
Leider flache Gitarren.
Ist bei Guido Lucas aufgenommen. Der kann's doch eigentlich besser.
Mal wieder eine Spalterplatte. Zwischen schön und überflüssig. Leichtigkeit und Langeweile. Bemüht chaotisch oder auch nicht.
Das beste Stück hängt am Ende.

Rome - Flowers from exile

Die Titel stimmen heidnisch und das Cover propagiert Männerfreundschaften. Sind das Deutsche, oder was? Nee, Luxemburg. Ein multipler Luxemburger, glaube ich. Das ist doch akzeptabel, nicht?
Klingt wie Get well soon. Klingt nicht wie Get well soon, du Blödmann.
Wie Nick Cave.
Eigentlich nicht apokalyptisch genug für Trisol.
Für Neo-Folk Gott sei Dank nicht langweilig genug. Aber super Geheule im Hintergrund.
Western Geheule ("To die among strangers").

V. A. - Indian Reservation. Blues and more

Geh mir weg mit den Scheiß Flöten.
Leider hat Mic keine Bohnen mit Speck im Regal.
Wie heißt noch mal diese Indianerband aus den Siebzigern, fragt sich N. Redbone, sagt youtube.
Derek Miller hat nicht nur dicke Eier, sondern "sieht auch verdammt gut aus" (Lady Reason).
Außer irgendwelchen Lehrern kauft so etwas doch niemand.