Jaqee - Yes I am

jaqee yesiamSie können auch anders!

 

Für ihr viertes Album hat sich die inzwischen in Berlin beheimatete, ugandische Schwedin Jaqee wiederum mit dem deutschen Reggae-Produzenten Teka Jacks zusammengetan. Das hat beim Vorgänger „Kokoo girl" zu einem deutlich im Reggae verankerten Album und zum Erfolg geführt. Doch bereits im Vorfeld der Veröffentlichung sickerte durch, dass Teka und Jaqee dieses Mal dem Reggae schnöde den Rücken kehren werden.

So ist es nun gekommen und es ist anzunehmen, dass es beiden eine Herzensangelegenheit war, sich anders auszurichten. Darauf deutet zumindest der Albumtitel hin, der mehr Statement als Titel zu sein scheint. Auf „Yes I am" geht es beizeiten mit ordentlichen Gitarren ganz rockig zu, aber auch herzlich-besinnlich mit Streichern. An manchen Stellen des Albums könnte man daher meinen, Teka Jacks begleitet Jaqee auf einem ähnlichen Weg wie er es bei Maxim getan hat. Es ist Jaqee zu gönnen, wenn es ebenfalls ein Weg zum Erfolg wird.

„Yes I am" ist also ein ganz anderes Album geworden als „Kokoo girl". Alle, die ihre Plattensammlung alphabetisch sortieren, dürfen sich ins Fäustchen lachen und die Genre-Sortierer verspotten. Obwohl Jaqee die Finger nicht ganz vom Reggae lassen kann, wie man beim Titeltrack des Albums oder bei "Docta Martens" hört. Noch deutlicher wird eine bestimmte Reggae-Affinität aber bei den sehr markanten basslines, die sich durch das ganze Album ziehen. Dies führt auch schon mal dazu, dass man als Hörer reggaetypisch die Basslinie pfeift anstatt der Melodie. Wie eng so etwas allerdings verzahnt ist, merkt man bei „Smile", wenn eine Kinderklaviermelodie gekonnt vom Bassmann aufgegriffen wird.

Die knackigen basslines machen einige Stücke wirklich clubtauglich, und es überrascht daher nicht, dass die aktuelle Single „Dance" heißt. Wer allerdings Jaqees Live-Version dieses Tracks kennt, in der die Computersounds durch ein Balafon ersetzt werden, kann von der Studioversion fast schon enttäuscht sein. „Dance" war unbestritten der Höhepunkt von Jaqees sommerlichen Shows.

Fazit: Jaqee kann tatsächlich anders, denn Jaqee bleibt besonders durch ihre Stimme unverkennbar. Allerdings fehlt „Yes I am" ein echter Granatensong, ein Hit, auch wenn „Does he love me" oder „Smile" dicht dran sind. Im unüberschaubaren Gedränge der Neuveröffentlichungen wird es so aber möglicherweise nicht leicht im Markt für „Yes I am".

Erscheinung: 2013 (20.09.)
Label: Rootdown Records
www.jaqee.com