Dreadzone - Dread times

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Wenn zu Beginn die historischen Nyabinghi Drums in rezenten Drum & Bass übergehen, fixt das erst einmal mächtig an. Das Motto ist: Back to the roots! Schnell wird aber klar, dass Dreadzone nicht schnöde aufkochen bis eine sämige Brühe aus alten Knochen entsteht. Die erfahrenen Herren von Dreadzone besinnen sich ihrer damaligen Reggae- und Dub-Inspirationen und tunen Altes ordentlich hoch, damit ein neues Kapitel heißen Dub-Electro-Sounds geschrieben werden kann.

Auch wenn sich Erinnerungen an Augustus Pablo, Mad Professor, Ras Negus, Mickey Dread und an das 90er Dub Revival mit Bands wie The Disciples langsam ins Hirn des Hörers schleichen, lässt sich "Dread times" darauf allein nicht reduzieren. Dreadzone verstehen es prächtig, trotz aller Reminiszenzen nach ganz frischen Beats zu klingen. Das ist das Update der classic West London Zone. Dafür steht stellvertretend das ultra coole "16 hole" und das geniale "Escape". Selbst der außergewöhnliche Nahost-Dub "Music army" und der dubbige Skatune "Area code" bringen das auf den Punkt.

Das liegt vielleicht das an der Frischzellenkur der Band, die junges Blut dazu gewonnen hat, wie beispielsweise Greg Dreads Sohn Marlon. Denn mal ehrlich: So ein dickes Brett wie "Dread times" war den alten Säcken eigentlich nicht mehr zuzutrauen, auch wenn dem Album gegen Ende ein wenig die Puste ausgeht. Mit der neuen Veröffentlichung haben die gesetzten Dreads richtig einen rausgehauen.

Respekt für das inzwischen achte Studioalbum, das einige der Vorgänger deutlich in den Schatten stellt.

Erscheinung: 2017 (17.02.)
Label: Dubwiser Records
www.dreadzone.com