Zu Beginn der H-Blockx Tour zum neuen Album "Open letter to a friend" empfing uns Sänger Henning Wehland im Tourbus zu einem wirklich gemütlichen Interview über das quasi "Comeback", neue Wege im Musikbusiness, z.B. die spektakuläre Wette mit der Plattenfirma, und wie er selbst überhaupt auf Umwegen endlich das Mikrofon ergreifen konnte. Er verriet auch schon etwas über das kommende aussagekräftige Video. Die anschließende Show in der Zeche war energisch und imposant, wobei die Band sowohl einen Querschnitt durch über ein Jahrzehnt ihrer Musikgeschichte als auch viele Eindrücke aus ihrem neuen Material mit vollem Einsatz und reger Publikumsunterstützung präsentierte. Beeindruckend waren neben der äußerst bewegungsreichen Show auch Hennings gefühlvolle Einlagen am Klavier zur nächsten Single "Open letter" und der Abgangsnummer "Leaving", zu dessen Botschaft ihr im Folgenden mehr erfahren könnt.
ktl "2"
diesmal auf thrill jockey und die vinyl-version ist dann auch ohne aufstand zu bekommen. danke!
The Films: "Ich hätte gerne in der 50ern oder 60ern gelebt."
Daran, dass die 50er genau seine Zeit gewesen wären, zweifle ich spätestens dann nicht mehr, als ich Michael Trent, dem Sänger der selbsternannten "Glambilly"-Combo The Films, gegenüber stehe: schwarz-rot-kariertes Holzfällerhemd, Röhrenjeans, spitze Schuhe und Krempenhut. Die Haare zwar nicht gegelt, dafür aber in einem kleinen Schwänzchen im Hinterwälder-Schick zusammengebunden. Noch leicht gejetlagged von der gestrigen Atlantiküberquerung und dem direkt anschließenden Eröffnungskonzert ihrer ersten Headlining-Tour durch Europa erzählt der Wahl-Südstaatler dennoch bereitwillig über das Leben in South Carolina, die New-Yorker-Musiklandschaft und Menschen ohne Zähne.
fear falls burning "first by a whisper then by a storm" (special edition)
was vorher geschah / FFB, "episode 1" | |||
Bum Kun Cha Youth Alarm! Hanns-Martin ist verschwunden (Tumbleweed Records)
{jcomments off}Was haben die Vätergeneration, Eva Herman und Thomas Venker gemeinsam? Einiges. Letzterer hat zur Platte der Bum Kun Cha Youth, die auf-Deubel-komm-raus-lustig-provozierend mit „Alarm! Hanns-Martin ist verschwunden" betitelt wurde, eine „Kontextualisierung" geschrieben. Es ist die Kontextualisierung eines linken Bekenners, der sich in formelhaften Beschwörungen um die Aufarbeitung des Deutschen Herbstes bemüht und dabei - Treppenwitz der Geschichte - genau jenem Denken verhaftet ist, das die damaligen Mörder der Vätergeneration vorwarfen.
Boris Gott Bukowski Land (Langstrumpf, Cargo)
Eine der ersten Platten von Boris Gott, das Vordebüt „Lieder aus der Nordstadt", war noch vollständig hausgemacht. Akustische Gitarre und Gesang, ganz im Stile eines Singer-Songwriters. Mit seinem richtigen Debüt legt Gott produktionstechnisch und instrumentell ein paar Gebote zu und postuliert das Bukowski Land, in dem es folgerichtig um Drogen, Sex, Gewalt, soziale Unterdrückung und allerlei randgesellschaftliche Albträume gehen sollte. Ganz so schlimm kommt es aber nicht, was schade ist.