jefre cantu-ledesma, dessen „love is a stream“ mal eben mein lieblingsalbum 2010 war, eröffnet mit einer mischung aus vorproduzierten texturen (aus dem sampler?) und live gitarrenspiel mit dem focus auf eben diesem album. um sich herum die übliche armada von effektgeräten und als live-aktion der stete wechsel zwischen dem einstellen irgendwelcher parameter und dem tatsächlichen spielen auf dem instrument. in der verflechtung der einzelnen stücke zu einem einzigen, magischen fluss, der durch den wiederum perfekten sound in der kirche (und aus der soundanlage von christoph scheidels the 79 sound) fast keine wünsche mehr übrig lassen kann, ein fast tranceartiges erlebnis. um so mehr da (vermutlich) lisa mcgee, die bereits auf „stained glass body“ auf „love is a stream“ mit ihrem ätherischen gesang den menschlichen part innerhalb der distortionschichten von jefre cantu-ledesma übernommen hatte, auch für diese tour als musikalische begleitung dabei ist. und ihren gesangspart, von der solo-lautmalerei bis zum aus sich selbst live heraus gesampleten chor, auf volle setlänge ausdehnt.
das alles gute noch steigerbar ist, zeigten dann barn owl. und zwar so eindrucksvoll, dass ich geneigt bin zu sagen: besser ist so etwas nicht zu machen. von wem auch immer. traumhaftes zusammenspiel, extreme kompetenz im aufbau von spannung und dynamik, kompositorisch ohnehin weit draußen in selten erreichbaren qualitätsuniversen. dabei im sound mit dem (in der menge, wegen evan caminiti und jon porras aka barn owl zwar doppelten, technisch gesehen aber eigentlich einfachen) setup gitarre > fx > verstärker ungemein plastisch; fast fühlbar dreidimensional. mit ein paar improvisationszutaten, dem veranstaltungsort entliehen: einsatz der kirchenorgel für den auftakt und dazwischen immer wieder der ebenfalls in der christuskirche aufgestellte flügel, beide instrumente bedient durch jefre cantu-ledesma. ganz nebenbei: trotz der tatsache, dass evan caminiti und jon porras während ihres konzerts weitgehend saßen bzw. knieten, das ganze auch in hinsicht „show“ souverän umgesetzt. dark-americana blues-drone-trip. perfekt. und noch perfekter: die neue vö „shadowland“ einen monat vor dem offiziellem release-termin. danke.
schöne grüße
N