Laute Wasser sind...The Dirty Nil

Nächste Woche kommt das zweite Album von The Dirty Nil. Es heißt "Master volume" und ist es etwa ein wenig ruhiger als der Vorgänger "Higher power"? "Es ist weniger ein Sprint und mehr ein Stolzieren", ist das Statement zum neuen Werk von Sänger Luke Bentham, der euch auch auf "Master volume" immer noch schön anbrüllt, wie beispielsweise bei der ersten Single "Bathed in light"
Der Power-Dreier aus Ontario hat den Sound etwas fetter gemacht, damit er auch in Stadien zur Geltung kommt. Denn so selbstbewusst sind die Jungs, Stadientouren anzupeilen, und zwar nicht nur als Opener wie in den letzten Jahren sondern als Headliner. Deshalb wurde "Master volume" vom erfahrenen Alt-Rock-Architekten John Goodmanson produziert, der bereits unzähligen, hochkarätigen Indie-Rock-Acts den richtigen Sound verpasste. Jetzt klingen The Dirty Nil zu melodisch und muskulös, um rein punkig zu sein, aber zu rau und verwirrt, um als straighter Pop durchzugehen. Gute Voraussetzungen für den großen Durchbruch.

www.thedirtynil.com

Kranke Show mit TedLo

Seine erste Single "Lemonade" hat TedLo bereits als Auftritt in einer trashigen Musiksendung im Stile der 70er/80er inszeniert. TedLo geht diesen Weg weiter und veröffentlicht nun seine gesamte Debüt EP "Lemonade" in Form dieser TV Show. Er schlüpft dabei in die Rolle des schmierigen Moderators Bedlow Driscoll, sowie in die der drei auftretenden Liveacts, welche die Tracks der EP performen.
Das ist unterhaltsam und gibt gleich mal einen schönen Einblick in das musikalische Schaffen des Mittzwanzigers aus dem beschaulichen Sommerset, wo er als Komponistensöhnchen mit viel Musik aufwuchs.

Daniel Brandt auf Holz und Beton

Hört ihr auch das leise Raunen, wenn jemand Brandt Brauer Frick erwähnt. Die drei Berliner Musiker haben sich einen großen Namen gemacht in diesem Raum, der irgendwo zwischen den Polen Neoklassik und Techno liegt. Diesem Genre bleibt Daniel Brandt auch mit seinem zweiten Solo-Album treu. Beim Londoner Label Erased Tapes wird Brandt am 12. Oktober "Channels" veröffentlichen und hat sich damit die Aufgabe gestellt, die Essenz von Minimal Music in einen verspielten Kontext zu setzen.
"Flamingo" geht als erste Single und Aufwärmer fürs Album raus. Viel Klavier in vier Minuten, Synthies, Geigen und Gitarren, Schlagzeug, Posaune aufgenommen auf Holz- und Betonfußboden. Tanzmusik für Intellektuelle.

www.eternalsomething.com

 

Exotisch anders - Animanz und Juanita Euka

Das ist kaum zu fassen. In Worte zu fassen. Was die Londoner Band Animanz unter die Leute bringt. Wer sich etwas unter 60er und 70er Latin American Psychedelic vorstellen kann, der ist schon einen Schritt weiter. Demjenigen, der damit verständlicherweise nichts anfangen kann, soll sich gesagt sein lassen, dass das Debütalbum "Exotic other" schweinefunky ist mit Afrobeatanklängen und Cumbia Sounds, Rhumba und Latin Jazz. Knackige Bläser, schmutzige Gitarren und Partypercussions vervollständigen den Sound, der keinen Namen hat. Die drei Jungs von Animanz sagen: "Wir schreiben party tunes, der groove und die Energie sind das Wichtigste. Alles andere wird passend gemacht."
Um die Einflüsse auf ihre Musik zu maximieren, umgeben sich Animanz bei ihren Konzerten gerne mit Gastkünstlern. So kam auch der Kontakt zu der kongolesischen Sängerin Juanita Euka zustande, die sofort die Vocals auf "Exotic other" übernahm. Der Titelsong ist das erste Stück des Albums, das durch Tru Thoughts am 28. September veröffentlicht wird.

www.animanz.co.uk

Very tricky Sophie

Ein Video wie ein Kurzfilm, das seine Botschaft nicht sofort zu erkennen gibt. Aber zu allererst ist "Tricks" würdiger Vertreter des neuen Albums "Molecules" von Sophie Hunger. Die Schweizerin lebt ja nun auch in Berlin. Und hat dort ihr Faible für elektronische Musik entdeckt. Man trifft Sophie am Sonntag Abend im Berghain und in ihrem homestudio stapeln sich modulare Synthies. Mit diesen hat sie die Tracks für ihr neues Album gebastelt und dann mit Dan Carey in London aufgenommen. Und so ist "Tricks" gekennzeichnet von einem analogen CS80 Synthi und einem Krautrock-Beat. Sophie Hunger selbst nennt es "minimalistischen elektronischen Folk".

www.sophiehunger.com

White Uhuru - Die Summer Sons

Das ist Cool Bap. Der klingt so gut auf dem kommenden Debütalbum der Summer Sons & C.Tappin. Das Ding soll "Uhuru" heißen und das ist Swahili und meint Freiheit, was man natürlich keinem Reggaefan erklären muss. Aber es geht nun gar nicht um Reggae, sondern um Cool Bap.
Das ist Rap mit sehr sehr viel Jazz und dieses hört man auch auf "Call it love", der ersten Single des Albums, dessen Veröffentlichung von Melting Pot Records aus Köln für Anfang September geplant ist. Die britischen Summers Sons sind die Brüder Turt (Rap) & Slim (Beats), die schon seit Ewigkeiten mit Sänger und Pianist C.Tappin befreundet sind.
"Uhuru" ist eine typische Veröffentlichung von Melting Pot Records und ein Album, das auch Musikliebhabern kurz vorm Rentenalter ans Herz gelegt werden muss. Für alle, die damals Guru Jazzmatazz, US3, Galliano oder das deutsche Pendant Jazzkantine liebten. Wobei: Cool Bap ist wirklich noch cooler.

www.soundcloud.com/slim_summers_sons