White Uhuru - Die Summer Sons

Das ist Cool Bap. Der klingt so gut auf dem kommenden Debütalbum der Summer Sons & C.Tappin. Das Ding soll "Uhuru" heißen und das ist Swahili und meint Freiheit, was man natürlich keinem Reggaefan erklären muss. Aber es geht nun gar nicht um Reggae, sondern um Cool Bap.
Das ist Rap mit sehr sehr viel Jazz und dieses hört man auch auf "Call it love", der ersten Single des Albums, dessen Veröffentlichung von Melting Pot Records aus Köln für Anfang September geplant ist. Die britischen Summers Sons sind die Brüder Turt (Rap) & Slim (Beats), die schon seit Ewigkeiten mit Sänger und Pianist C.Tappin befreundet sind.
"Uhuru" ist eine typische Veröffentlichung von Melting Pot Records und ein Album, das auch Musikliebhabern kurz vorm Rentenalter ans Herz gelegt werden muss. Für alle, die damals Guru Jazzmatazz, US3, Galliano oder das deutsche Pendant Jazzkantine liebten. Wobei: Cool Bap ist wirklich noch cooler.

www.soundcloud.com/slim_summers_sons

 

Massive attack von Neneh Cherry

Ganz frisch meldet sich Neneh Cherry zurück. Während ihre altgedienten Fans Falten zählen, sieht Madame aus wie aus dem Ei gepellt. Ein brandneues Video ist dafür der Beweis.
Neneh Cherry hat zwar bereits in den 80er ihre Musikkarriere gestartet. Dafür sieht ihre Discografie allerdings sehr übersichtlich aus. 1989, 1992 und 1996 gab es die ziemlich großartigen Solo-Alben. Danach mal hier und da eine Kooperation und erst vor vier Jahren erneut ein Album. Das 2014er "Blank Projekt" war ein Ausweichen in die Jazz-Gefilde, und da sich Cherry bereits in den Jahren zuvor in der Jazzszene ihrer schwedischen Heimat bewegte, schien es, als würde Jazz ihr Alterswohnsitz.
Jetzt wird eine neue Single veröffentlicht. "Kong" hat frische Beats, trägt Neneh aber trotzdem zurück zu den Wurzeln. Was nicht überrascht, denn schließlich hat die Frau bereits damals mit Massive Attack zusammen gearbeitet und sie tut es heute wieder. Produziert ist "Kong" von Four Tet und 3D von eben jenen Massive Attack.
Und Neneh Cherry hat nicht an Stimme verloren, nichts eingebüßt von diesem manchmal rotzig-trotzigen Gesang, der alles andere als nach gutem Wohnviertel klingt.
Hoffen wir, dass dieses Projekt zum Album ausgebaut wird. Es wäre Zeit.

Umweltpunk mit Anti-Flag

Sie gelten als Politpunker und nehmen gemeinhin kein Blatt vor den Mund. Im November 2017 veröffentlichten Anti-Flag aus Pittsburgh das zweite Album ihrer "American"-Serie, "American Fall". Begonnen hat die Band diesen Zyklus mit dem 2015er Studioalbum "American Spring". Am 28. September wird die Politpunk-Band nun die Reihe mit dem Album "American Reckoning" fortsetzen. Für dieses Album nahm die Band einige Songs der letzten beiden Studiowerke im akustischen Gewand neu auf. Wie z. B. "The debate ist over (If you want it)", das ihr euch hier bereits anscheuen könnt. Ein Song gegen das einfach so weitermachen mit unserer Umweltzerstörung.

www.anti-flag.com

Nix auf Samtpfoten - Die Mexicats

Das Debütalbum von Jenny and The Mexicats "Mar abierto" hat richtig eingeschlagen. Lange Zeit in ihrer mexikanischen Heimat als Geheimtipp gehandelt, hat "Mar abierto" die Jungs rund um die englische Sängerin und Trompeterin einen großen Öffentlichkeit bekannt gemacht. Jetzt basteln die Mexicats am neuen Album, das im September veröffentlicht werden soll. Zwar wird dieses nur ein Best-of, ermöglicht aber den europäischen Fans, einige bisher nur in Mexiko erschienene Songs erstmals zu hören.
Und dann gibt im Herbst wieder eine große Europatournee mit diesem unwiderstehlichen Sound aus lateinamerikanischer Musik, Cumbia, Rockabilly, Jazz und Reggae. Dieser Mix an sich ist extrem tanzbar, nun veröffentlicht die Band zudem eine Remix-EP, auf der der deutsche Drum'n Bass-Act deep inc. gleich 3 Remixe von "La primera despedida" geschaffen hat. Damit's noch tanzbarer wird. Also auch für diejenigen, die einen Stock im Arsch haben.

www.jennyandmexicats.com

Jerry Papers extracorporaler Synthie-Pop

Hinter Jerry Paper steckt der in Los Angeles lebende Songwriter, Produzent und Multiinstrumentalist Lucas Nathan. Der Junge macht sich richtig viel Gedanken um seine Musik und sagt Dinge wie: "Alles entwickelt sich nonstop weiter, weil ich mich als Mensch andauernd verändere, und diese Veränderungen bilden letztlich den Kern meiner Musik“.
Dieser Kern ist ein eigener Synt-Pop-Ansatz, den Lucas gern mit R'n'B- Einflüssen und einem gewisen Funk-Faktor ergänzt, wie der blaue Koala im folgenden Video beweist. "Your cocoon" ist die Ankündigung von Jerry Papers neuem Album "Like a baby", das im kommenden Oktober erscheint. Bei diesem Sound hat Lucas Nathan übrigens regelmäßig außerkörperliche Erfahrungen auf der Bühne,sagt er, „Momente, in denen sich das Ego vollkommen auflöst, was ich so nur auf der Bühne beim Grooven haben kann".
Es lohnt sich also, bei Jerry Paper reinzuhören und sich auf kommemde Shows zu freuen. Unruhr wird euch darauf hinweisen, sobald der Transzendente in Deutschland unterwegs ist.

www.jerrypaper.guru

 

Angenehmen Flug mit dem Space Captain

"All flowers in time" heißt das erste Album von Space Captain und es ist tatsächlich ein schöner Strauß an Melodien und Sounds. Wie ein seichte Welle schwappt Space Captains Musik in eure Ohren. Jazziges Ambiente mit freundlichen Gitarren und ein wenig Elektronik, gekonnte Trompeten und Saxophone, selbstverständlich Fender Rhodes und die eindringlich-angenehmen Vocals von Maralisa Simmons-Cook produziert die New Yorker Band am laufenden Meter. Und auch wenn die Musik völlig auf der Höhe ihrer Zeit ist, fühlt man sich beständig an ein unklares Früher erinnert.
Dringend zu empfehlen ist der Erwerb des Vinyls, denn das charakteristische Knistern gehört unbedingt zu "All flowers in time".

www.spacecaptainband.com